Einige Kuriositäten
Bekanntlich erfordert die vollständige Identifizierung der Blutgruppe auch die Angabe des RH-Faktors, der als “positiv” oder “negativ” unterschieden wird. Der RH-Faktor wird als “positiv” oder “negativ” bezeichnet und mit “RH+” bzw. “RH-” angegeben, um das Vorhandensein oder Fehlen dieses Faktors im Blut zu charakterisieren. Wie jedes andere Merkmal sind auch die Blutgruppe und der RH-Faktor Merkmale, die genetisch an den Menschen weitergegeben werden.
Aber was bedeutet das Kürzel RH?
RH” sind die ersten beiden Buchstaben des englischen Wortes “Rhesus”, das einen Affen (Themacus) beschreibt. Der “RH-Faktor” ist eine Art Antigen (eine Substanz, die vom Immunsystem wahrgenommen wird), das sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befindet.
Er wird so genannt, weil er zuerst bei einem Makaken im Labor nachgewiesen wurde. Das Vorhandensein oder Fehlen dieses Antigens unterscheidet eine Blutgruppe in Rhesus positiv und Rhesus negativ. Studien haben gezeigt, dass der Rhesusfaktor vor etwa 35 000 Jahren, also lange nach dem Rhesusfaktor positiv, auf der Erde auftauchte und dass er ungleichmäßig verbreitet ist. Er ist in einigen begrenzten geografischen Gebieten – in der baskischen Volksgruppe (Nordspanien und Südfrankreich) und unter den östlichen Israeliten – sehr stark ausgeprägt, während er in Asien, bei den amerikanischen Ureinwohnern und den Afrikanern praktisch nicht vorhanden ist.
Auf der Grundlage dieser statistischen Informationen lässt sich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sich der negative RH-Faktor vom kaukasischen Raum aus verbreitet hat.
Die Tatsache, dass bei einer Person der RH-Faktor nicht vorhanden ist, scheint ein eindeutiges Indiz dafür zu sein, dass sie nicht mit dem Makaken verwandt ist und somit reflexartig auch nicht mit RH+ – Personen.
Woher kommt also diese besondere Gruppe von Menschen?
Die Wissenschaft kann diese Frage vorerst nicht beantworten, obwohl es an Spekulationen verschiedener Art nicht mangelt.
Eine Kuriosität: Es handelt sich um die Blutgruppe der britischen Königsfamilie, der höchste Prozentsatz an RH-Negativen wird nach jüngsten Studien vor allem in Monarchien verzeichnet.